Dann wird’s Zeit – dein Zyklus sagt mehr, als du denkst!
Jeden Monat das Gleiche: Schmerzen, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung. Vielleicht nimmst du es schon gar nicht richtig wahr – weil es eben dazugehört, oder?
Und genau hier setzen die Periodentypen an. Sie helfen dir zu verstehen, wo dein Körper Unterstützung braucht – und wie du deine Menstruation wieder in ein harmonisches Gleichgewicht bringen kannst. In diesem Artikel erkläre ich dir die Periodentypen und wie du deinen findest, damit Schluss ist mit „einfach durchhalten“.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt: Schmerzen sind kein Schicksal, sondern Signale deines Körpers. Sie zeigen dir, dass etwas aus der Balance geraten ist.
Warum es wichtig ist, deinen Periodentyp zu kennen
Keine Frau erlebt ihre Periode gleich. Manche spüren starke Krämpfe und PMS, andere fühlen sich nach der Blutung wie leer und erschöpft, wieder andere kämpfen mit unregelmäßigen Zyklen oder Zwischenblutungen. Ich bin Manuela York, TCM-Praktikerin in Wien. In meiner Praxis erlebe ich täglich, wie Frauen mit Periodenschmerzen kämpfen – und wie groß die Veränderung ist, wenn sie ihren Periodentyp kennen und verstehen.
Die 5 Periodentypen in der TCM

1. Der Leber-Qi-Stau-Typ
Wenn du vor deiner Periode oft gereizt, launisch oder angespannt bist, deutet vieles auf diesen Typ hin. Dein Körper zeigt dir: Die Energie (Qi) der Leber fließt nicht frei – das erzeugt Druck, PMS und krampfartige Schmerzen. Typisch ist auch, dass sich dein Befinden nach Beginn der Blutung bessert, weil der Stau sich dann löst.
Typische Anzeichen:
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, PMS
- Brustspannen, Druck- oder Völlegefühl im Bauch
- Kopfschmerzen oder Migräne vor der Blutung
- Krampfartige Unterbauchschmerzen, die mit Beginn der Blutung besser werden

Wenn es länger anhält, kann daraus Blut-Stase entstehen:
- Schmerzen werden stärker, stechend und punktuell
- Blutung wird dunkelrot bis violett, mit Klumpen
- Zyklus kann unregelmäßig werden
- Schmerzen bessern sich nicht mehr so deutlich mit Beginn der Blutung
- Auf Dauer kann sich Blut-Stase auch in tieferliegenden Veränderungen zeigen – etwa als Zysten, Myome oder Endometriose/Adenomyose.
Blut-Stase kann sich auf Dauer auch durch Zysten oder Myome zeigen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der freie Fluss von Qi und Blut blockiert ist.
2. Der Blutmangel-Typ
Wenn du dich nach der Periode müde, blass und ausgelaugt fühlst, könnte das ein Zeichen für Blutmangel sein. Dein Körper hat nicht genug Substanz, um dich zu tragen.

Typische Anzeichen:
- Schwindel, Müdigkeit, blasse Haut
- Brüchige Haare oder Nägel
- Schlechter, unruhiger Schlaf
- Allgemein schlechteres Befinden nach der Periode: mehr Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwächegefühl
- Schwache oder sehr helle Blutung
3. Der Milz-Qi-Mangel-Typ
Wenn dein Zyklus mal zu kurz, mal zu lang ist und zusätzlich noch Zwischen- oder Schmierblutungen auftreten, deutet vieles auf diesen Typ hin. Deine Milz hat in der TCM die Aufgabe, das Blut in den Bahnen zu halten. Ist ihr Qi geschwächt, geht diese Haltefunktion verloren – der Zyklus wird unregelmäßig und instabil.

Typische Anzeichen:
- Zyklus unregelmäßig: manchmal zu kurz, manchmal zu lang
- Schmierblutungen oder Zwischenblutungen zwischen den eigentlichen Tagen
- Müdigkeit (vor allem nach dem Essen), weicher Stuhl
- Schweregefühl in den Beinen, Neigung zu Wassereinlagerungen
- Neigt allgemein dazu, schnell blaue Flecken zu bekommen
4. Der Kälte-im-Unterbauch-Typ
Wenn deine Periodenschmerzen sich mit Wärme deutlich bessern, deutet vieles auf diesen Typ hin. Typisch ist, dass Wärmflasche oder ein warmes Bad sofort Entlastung bringen.

Typische Anzeichen:
- Starke, krampfartige Schmerzen, die sich durch Wärme bessern
- Kalte Hände und Füße, Frieren
- Menstruationsblut wirkt dunkler, dickflüssiger, manchmal bläulich-violett, häufig mit Klumpen
- Blutung setzt verspätet ein oder bleibt manchmal aus
- Abneigung gegen Kälte, Verlangen nach warmen Speisen und Getränken
5. Der Yin-Mangel-Typ
Wenn du dich oft innerlich überhitzt fühlst und deine Beschwerden besonders abends oder nachts stärker sind, deutet vieles auf diesen Typ hin. In der TCM bedeutet Yin-Mangel, dass die kühlende, nährende Kraft fehlt, dadurch dominiert Hitze.

Typische Anzeichen:
- Hitzegefühle, besonders nachmittags oder abends
- Nachtschweiß, trockene Haut oder Schleimhäute
- Schlafprobleme, unruhige Träume, innere Unruhe
- Herzklopfen, Nervosität
- Kopfschmerzen oder Migräne kurz vor oder zu Beginn der Blutung
- Zyklus eher verkürzt (zu frühe Blutungen)
- Blutung eher spärlich, hellrot, dünnflüssig, ohne Klumpen
Wenn Beschwerden über viele Jahre bestehen, kann sich zusätzlich ein Yin-Mangel entwickeln – dann kommen zu den Schmerzen auch Hitzesymptome, Nachtschweiß oder Schlafprobleme hinzu.
Wenn alles in Balance ist
Dann fließt dein Zyklus leise im Hintergrund mit – ohne Schmerzen, ohne Extreme, ohne dass er dich ausbremst. Genau das ist das Ziel der TCM: Ein Zyklus, der dich nicht belastet, sondern begleitet.
Viele Frauen finden sich nicht zu 100 % in nur einem Typ wieder. Mischformen sind normal – zum Beispiel tritt Kälte im Unterbauch oft mit Leber-Qi-Stau auf. Wärme bringt dann zwar Erleichterung, aber die Krämpfe bleiben, solange auch das Qi blockiert ist.

Warum frühes Handeln entscheidend ist
Schmerzmittel oder hormonelle Verhütung verändern das energetische Ungleichgewicht nicht – sie überdecken es nur. Spätestens beim Absetzen oder in den Wechseljahren zeigt sich das Muster häufig noch deutlicher.
Je früher du beginnst, deinen Periodentyp zu verstehen, desto leichter kannst du deinem Körper gezielt helfen – jetzt und in den kommenden Jahren.
Finde heraus, welcher Periodentyp du bist
Du hast jetzt einen Überblick über die verschiedenen Typen bekommen. Vielleicht hast du dich schon in einem wiedergefunden oder erkennst Anteile aus mehreren.
Deinen Periodentyp zu kennen, ist kein Etikett, sondern ein Schlüssel: zu Klarheit, Selbstbestimmung und einem Leben, in dem du deine Weiblichkeit nicht nur „überstehst“, sondern bewusst erlebst.